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Die evangelische Kirche in Königstein.
Ein kurzer geschichtlicher Überblick


Königstein verdankt sein Bestehen der Burg, zu deren Füßen die Stadt entstand. Die Burg stammt vermutlich aus dem 10. Jahrhundert; 1215 wurde sie urkundlich erstmals erwähnt. Im Jahre 1313 wurden Königstein die Stadtrechte verliehen.

Die erste Kirche Königsteins, am Burgberg gelegen, entstand gegen Ende des 13. Jahrhunderts. Gottesdienste und Seelsorge lagen damals in den Händen von Geistlichen aus der Wetterau. Durch die Eppsteiner Grafen kamen gegen Ende des 14. Jahrhunderts die sogenannten „Kugelherren“ nach Königstein: Anhänger einer kirchlichen Reform- und Bildungsbewegung, deren Mitglieder in einem Konvent zusammenlebten. Ihnen wurden Schulunterricht, Seelsorge und Gottesdienste anvertraut. Unter dem Nachfolger der Eppsteiner, dem Grafen Ludwig von Stolberg, wurde Königstein im Jahre 1540 evangelisch. Auch Anhänger der Kugelherren wechselten zur Reformation, darunter auch Johannes Bingen der Königsteins erster evangelische Pfarrer wurde

Luther Immanuelkircher

Mit dem Tod des kinderlos verstorbenen Grafen Christoph von Stolberg machte der Kurmainzer Erzbischof Ansprüche auf die Königsteiner Herrschaft geltend. So kam es 1603 zur Gegenreformation in Königstein: Die Evangelischen wurden vor die Wahl gestellt, entweder katholisch zu werden oder die kleine Stadt zu verlassen. Mönche des Kapuzinerordens sorgten für die Rekatholisierung des Ortes. Ihr Kloster, von dem heute nur noch wenige Mauerreste zeugen, wurde 1681 errichtet. Königstein blieb katholisch bis zum Reichsdeputationshauptschluß von 1803. In diesem Jahr wurde das Amt Königstein zu Nassau-Usingen geschlagen und beiden Konfessionen die Religionsfreiheit eingeräumt.

Für die wenigen Evangelischen in Königstein gab es anfangs des 19. Jahrhunderts keinen eigenen Gottesdienst. Man ging nach Kronberg, um Trauung oder Konfirmation zu feiern. Zur Taufe und zu Beerdigungen kam der Kronberger Pfarrer nach Königstein. Immerhin wurde 1843 ein evangelischer Lehrer mit dem Religionsunterricht für die evangelischen Kinder betraut. Doch aufwärts ging es mit der kleinen Schar der Protestanten erst, nachdem der Herzog von Nassau im Jahre 1858 nach Königstein kam, um hier das ehemalige Amtshaus unterhalb der Burg als Schloß umzugestalten. Schloß und Park unterhalb der malerischen Burgruine machten Königstein auch für andere interessant. Frankfurter Patrizier ließen für sich prächtige Villen errichten, die Wasserkur und die gute Taunusluft zogen immer mehr Gäste nach Königstein, und bald schon entstand unter den Evangelischen der Wunsch, eine eigene Gemeinde zu gründen. Immerhin stellten sie 1871 schon 156 evangelische Einwohner!

Es sollte aber noch viele Jahre dauern, bis schließlich eine Kirche errichtet und die Gemeinde gegründet werden konnte.

Die aus Anhalt stammende, streng evangelische Herzogin Adelheid-Marie, zweite Ehefrau des Herzogs Adolph von Nassau, schenkte am Rande des Burghains einen Bauplatz zur Errichtung einer evangelischen Kirche, die 1888 eingeweiht werden konnte. Die Gründung einer eigenständigen evangelischen Kirchengemeinde Königstein erfolgte schließlich im Jahre 1894. Als deren erster Pfarrer und Hofprediger wurde Karl Bender berufen.